Das Elend der Stadttauben - Sieh bitte nicht weg!
Stadttauben sind - wie oftmals angenommen - keine Wildtiere, sondern verwahrloste Haustiere. Das Leid der Stadttauben ist vom Menschen verursacht worden - und sie sind völlig auf die Versorgung durch den Menschen angewiesen. Wir zeigen dir in diesem Artikel auf, wie die sog. "Stadttaubenproblematik" entstanden ist und wie du konkret helfen kannst, das Leid dieser Tiere einzudämmen.
Warum ist das Elend der Stadttauben überhaupt entstanden?
- In Städten lebende Tauben, sind keine Wildtiere, sondern verwahrloste "Haustiere".
- Ihnen wurde von Menschen über Jahrtausende das ganzjährige Brutverhalten und extreme Standorttreue angezüchtet.
- Als sie nicht mehr gebraucht wurden, wurden sie ausgesetzt und sich selbst überlassen.
Warum leben Stadttauben nicht auf dem Land, sondern in Städten?
- Als Nischenbrüter können Haustauben nicht aufs Land ausweichen, da sie niemals in Bäumen nisten (im Gegensatz zu Wildtauben, wie Ringel-Türken- oder Hohltauben).
- Städte bieten mit ihren vielen Mauervorsprüngen und Simsen ideale Nistmöglichkeiten für die Tauben.
Warum ist das Leid der Tauben in Städten so dramatisch?
- Als reine Körnerfresser finden Tauben in Städten keinerlei artgerechtes Futter.
- Aus der Not heraus ernähren sie sich vom Straßenmüll. Pommes, Gyros, Brotkrümel und Erbrochenes müssen ihnen als Nahrung dienen.
- Auch gibt es kein sauberes Wasser und keine medizinische Versorgung. So gehören verletzte und kranke Tauben zum alltäglichen Stadtbild.
Warum verursachen Fütterungsverbote in Städten noch größeres Leid?
- Offizielle Fütterungsverbote in Städten sollen Taubenpopulationen eindämmen.
- Genetisch bedingt brüten Stadttauben jedoch unabhängig vom Nahrungs-angebot und sind nicht im Stande, ihre Küken zu versorgen.
- Fütterungsverbote führen daher zur Verelendung und zum Verhungern der Tauben und ihrer Nestlinge.
Was sind falsche Annahmen über Stadttauben?
- Die ständige Fehl-und Mangelernährung verursacht bei Tauben Durchfall, den sogenannten Hungerkot -> kein schöner Anblick - jedoch führt er nachweislich zu keiner Zerstörung der Bausubstanz!
- Auch sind Tauben kein gefährlicher Krankheitsüberträger wie oft behauptet!
- Ebenso sind Stadttauben nachweislich keine Überträger des Vogelgrippevirus!
Wie lautet die Lösung für Tauben und Mensch?
- Das „Augsburger Modell“-> bei diesem Konzept zur tierschutzkonformen Bestandskontrolle der Stadttauben handelt es sich um flächendeckend betreute Taubenschläge, in denen die Tiere artgerechtes Futter, sauberes Wasser und medizinische Versorgung erhalten.
- Zur Eindämmung der Population werden in den betreuten Taubenhäusern die gelegten Eier gegen Attrappen aus Kunststoff oder Gips ausgetauscht.
Was bewirkt das „Augsburger Modell“ für die Stadttauben?
- Das Konzept führt langfristig zu einer geringeren Vermehrung, zu einem gesunden Taubenbestand und zu mehr Stadtsauberkeit, da sich die Tauben überwiegend (ca. 80% des Tages) im Schlag aufhalten. Dort setzen sie auch ihren Kot ab.
- Außerdem erhöht sich die Akzeptanz der Bevölkerung, da die Tauben nicht mehr in Menschenmengen auf dem Boden nach Essbarem suchen müssen.
Was kannst Du für die Stadttauben tun?
- Bitte schaue niemals weg, wenn du eine verletzte Taube siehst, sondern informiere die Taubenhilfe in der Umgebung darüber und biete der Taube Schutz bis zu ihrer Rettung.
- Hilf das Verhältnis zu Stadttauben zu verbessern, indem du Menschen in deinem Umfeld über diese wundervollen, intelligenten und friedlichen Tiere sowie über das tierschutzgerechte Geburtenkontrollkonzept aufklärst.
Die wunderschönen Bilder sind von der großartigen Künstlerin & Tierrechtlerin Chantal Kaufmann ( Atelier Chantal Kaufmann (chantal-kaufmann.ch) ) gemalt und uns zur Verfügung gestellt worden.
